Aldebaran 8 Das Vermächtnis der Asen by Stahl Heinrich von

Aldebaran 8 Das Vermächtnis der Asen by Stahl Heinrich von

Autor:Stahl, Heinrich von [Stahl, Heinrich von]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Military-SF
Herausgeber: HJB Verlag
veröffentlicht: 2017-03-17T16:00:00+00:00


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Nungal hörte den Hilferuf Sondtheims klar und deutlich. Sofort verschloss er per Gedankenbefehl seinen Helm und ließ die aktuelle Position des Majors als roten Punkt auf dem Bildschirm darstellen. Zusätzlich fragte er die Vitalfunktionen Wolfgangs ab. Das Ergebnis war zufriedenstellend: Puls 55, Blutdruck normal.

»Metamaterialien aktivieren!«, sprach er in das Mikrophon, das seine Worte an sein Funkgerät weiterleitete, das auf seinen Befehl hin auf der Kommandofrequenz arbeitete.

Der General hob ab und raste mit Höchstgeschwindigkeit der Position Sondtheims entgegen, wobei er den Planetoiden fast zur Hälfte umrundete. Der rote Punkt führte ihn zu der kleinen Schlucht mit dem Pflanzendach und schließlich zu dem durch die Fogula-Falle gerissenen Loch.

Nungal ließ sich hinabsinken. Er sah gerade noch, wie sich ein blonder, muskulöser Mann den gefesselten Major auf die Schulter legte und dann mit ihm losrannte. Der General befand nicht, dass für den Kameraden unmittelbare Gefahr bestand. Deshalb entschied er, dem in eine Art grünbraun gestreifte Strumpfhose, einen silbernen Brustpanzer und einen schwarzen Lederrock gekleideten Mann zunächst einfach nur zu folgen.

»Nicht eingreifen!«, sagte er über die Kommandofrequenz, während er dem Fremden durch die schmale Schlucht hinterherflog. »Ich möchte zunächst wissen, was der Typ vorhat.«

»Einverstanden!«, hörte er die Stimme des Imperators.

Nach wenigen hundert Metern stieg die Schlucht merklich an, bis das Pflanzendickicht den aufrechten Gang des Blonden nicht länger erlaubte. Er zog ein Schwert und schlug sich den Weg frei. Wenige Sekunden später hatte er die Schlucht verlassen und rannte mit seinem Fang über die zerklüftete Landschaft. Er musste über außergewöhnliche körperliche Kraft verfügen, weil er trotz der schweren Last ein beachtliches Tempo vorlegte.

Plötzlich bremste der Fremde ab und warf den Major von seiner Schulter. Nungal erkannte den Grund für die plötzliche Reaktion des Blonden: Der Major schien zu sich gekommen zu sein. Er versuchte sich aufzurichten. Der Fremde zog sein Schwert. Offensichtlich hatte er sich entschieden, seinen Gefangenen zu töten. Bevor Nungal es verhindern konnte, sauste die Klinge auf Sondtheim herab, der mit aufgerichtetem Oberkörper auf dem Boden saß und sich mit dem rechten Arm hochstemmen wollte. Seine Bewegungen waren träge. Er schien noch benommen. Die Klinge krachte auf seine linke Schulter – und zerbrach. Die Kohlenstoff-Nanoröhren des Kampfanzuges waren um einiges härter als das Metall des Schwertes.

Mit weit aufgerissenen Augen starrte der Blonde auf den kläglichen Überrest der Hiebwaffe in seiner Rechten. Dann verschwand seine Überraschung, und er wollte das gezackte Material in die Brust des Majors rammen. So weit kam er nicht. Nungal war bereits heran und packte das Handgelenk des Fremden. Dabei drückte er mit seinen übermenschlichen Kräften so stark zu, dass sein Gegner das zerbrochene Schwert fallen ließ.

Nackte Angst sprühte aus den Augen des Mannes. Etwas Unsichtbares hatte ihn gepackt und hielt ihn fest wie ein Schraubstock. Dann entstand vor ihm ein weiterer Dämon aus dem Nichts. Sein ehemaliger Gefangener rieb derweil seine Fesseln an den Überresten des Schwertes, bis er schließlich frei war. Fünf weitere Dämonen waren plötzlich um ihn herum. Elgad spürte beim Blick in ihre rot glühenden Augen das nackte Grauen. Er hatte die Dämonen weit unterschätzt. Sie waren unverwundbar, waren stärker als er und konnten aus dem Nichts heraus erscheinen.



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